verschiedene Aufenthalte: ein Interview

Christoph Milde, 29.01.2021 10:13

Wie lange im Voraus musstest Du anfangen, Deinen Auslandsaufenthalt zu organisieren?
Zwar sind die Vorbereitungszeiten je nach Vorhaben verschieden, jedoch sollte man spätestens ein halbes Jahr vor dem Auslandsaufenthalt das Bewerbungsverfahren ins Rollen bringen. Möchte man sich beim Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) für ein Stipendium bewerben, liegt die Bewerbungsfrist sogar ein Jahr vor dem eigentlichen Aufenthalt! Zudem braucht man natürlich noch Zeit für die Auswahl einer geeigneten Hochschule, die Erstellung aller benötigten Bewerbungsunterlagen und die Besorgung notwendiger Dokumente.

Welche Hinweise möchtest Du interessierten Studenten mit auf den Weg geben?
Ich kann wirklich jedem, der mit dem Gedanken spielt, einen Teil seines Studiums im Ausland zu verbringen, wärmstens empfehlen, diesen Schritt auch zu gehen. Nicht nur versüßt es den eigenen Lebenslauf, es beschert einem auch eine Fülle neuer Eindrücke und Erinnerungen. Die Mühen der Vorbereitung machen sich in jedem Fall bezahlt.

Wie heißt Du und was studierst Du an der FIN?
Mein Name lautet Christoph Milde und ich studiere hier in Magdeburg an der FIN Wirtschafts­informatik.

Deine Vertiefungsrichtung bzw. Spezialisierung ist:
Gute Frage! Ich hab eine Vielzahl unterschiedlicher Kurse besucht, wobei ich Computergrafik, AI und E-Commerce sowie Logistik und Management als Schwerpunkt betrachten würde.

Wo und wann warst du im Ausland (Jahr und dein Semester)?

02.2007 – 07.2007 (6. Semester): Deakin University, Melbourne, Australien

10.2007 – 04.2008 (7. Semester): Niigata University, Niigata, Japan

10.2008 – 12.2008 (8. Semester): Microsoft Corporation, Redmond, USA

01.2009 – 06.2009 (9. Semester): Uppsala University, Uppsala, Schweden

09.2009 – 02.2010 (10. Semester): Asia Pacific University, Beppu, Japan [geplant]

Wie bist Du auf das Land und die Möglichkeit gekommen? (Profs, Internet, Organisationen)
Sämtliche Universitäten, die ich besucht habe, sind Partneruniversitäten der OvGU. Unsere Uni unterhält eine Vielzahl von Austauschbeziehungen mit Universitäten in der ganzen Welt. Auskunft und Beratung hierzu erteilt das Akademische Auslandsamt (AKAA). Der Vorteil hierbei ist, dass einem viel Mühe bei der Bewerbung erpart bleibt, zuallermeist keine Studienbegühren anfallen und man zum Teil in den Genuss diverser Vorzüge kommt (garantierter Wohnheimplatz, Stipendium u.ä.)

Auf die Möglichkeit eines Praktikums bin ich bei der Internetrecherche auf der Konzernwebseite gekommen.

Was hast Du dort gemacht (Studium, Praktikum) und was war Deine Aufgabe/ Dein Projekt (Kurze Beschreibung)?
In Melbourne, Uppsala und Beppu habe ich regulär studiert, Vorlesungen besucht und Prüfungen geschrieben (bzw. werde es tun). In Niigata habe ich ein Laborpraktikum absolviert und darüber meine Bachelorarbeit geschrieben. In Redmond habe ich bei Microsoft ein Prakikum absolviert und war im Bereich der Softwareentwicklung mit der Spezifikation eines Produktfeatures sowie im Projektmanagement tätig.

Welche Schwierigkeiten haben sich Dir bezüglich Deines studentischen bzw. normalen Alltags in den Weg gestellt? (Sprache, Hitze, Kälte, Kultur,...)
Generell ist natürlich die Sprache des jeweiligen Landes ein mehr oder weniger große Hürde. Andererseits ist eben die Verbesserung der eigenen Fremdsprachenkenntnisse ein wesentliches Ziel vieler Austauschstudenten.

Zwar sind die Universitäten und Studiensysteme in jedem Land verschieden – die meisten Hindernisse muss man jedoch im Alltagsleben bewätligen: Wohnungssuche, eröffenen eines Bankkontos, Behördengänge usw.

Vor allem aber bereitet die andere Kultur des Gastlandes immer wieder überraschende und teils frustrierende Momente, sei es wegen der Mentalität, Pünktlichkeit, Bürokratie, Hierarchie, Gruppendynamik oder einfach wegen des Essens.

Bisweilen bereitet auch das Wetter Schwierigkeiten. Beispielsweise habe ich bei meiner Abreise nach Melbourne meine Eltern noch bei kühlen -5°C verabschiedet und durfte dann nach 2 anstrengenden Reisetagen den australischen Sommer bei 40°C begrüßen...

Was hat Dich an "Deinem" Land am meisten gereizt? (Spezielle Erfahrungen)
Generell reizt mich bei jedem Auslandsaufenthalt die Möglichkeit, Land, Leute und Kultur hautnah kennenzulernen, interessante Leute und Freunde zu treffen und viele neue Erfahrungen zu sammeln. Bei Australien, Japan und den USA reizt allein schon die schiere Entfernung, bei Japan zudem die fremdartige Kultur und bei Australien die Strände und Weite des Kontinents.

Was hast Du, im Nachhinein betrachtet, für Dich persönlich mitgenommen?
Neben vielen lebhaften Erinnerungen an Land und Leute sowie anhaltenden Freundschaften in aller Welt habe ich vor allem meine Heimat besser kennengelernt: Was bei uns in Deutschland besser funktioniert als in anderen Ländern, was Nachholbedarf hat und was wirklich „typisch deutsch“ ist. Zudem verbesserte ich meine Sprachkenntnisse und interkulturelle Kompetenz und gewann ein besseres Verständnis für die Kultur anderer Länder.

Hat Dich Dein Studium noch in weitere Länder getragen? Wenn ja: wann, wohin und wofür?
Mein erstes Semester in Australien hat wahrhaft das Reisefieber in mir entflammt und mich noch an viele weitere Orte dieser Welt geführt.


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